Mit 20 Teilnehmern aus Accum und Sillenstede, 6 aus Dykhausen sowie 10 aus Varel ging es am 17. Juni mit dem Reisebus nach Emden. Die zweistündige Stadtführung auf der Reformationsroute startete an der Großen Kirche. Wir lernten, dass sie während der Reformation religiöser Zufluchtsort gewesen ist. Emden war neben Genf und Wittenberg eine der einflussreichsten Stätten der Reformation und ist jetzt als erste Stadt Europas mit dem Titel „Reformationsstadt“ ausgezeichnet worden. Die Große Kirche ist der 3. Kirchenbau an dieser Stelle und wurde im 16. Jahrhundert zur „Moederkerk“ des reformierten Protestantismus im Nordwesten. Sie wurde 1943 größtenteils zerstört und nach dem Krieg teilweise wiederaufgebaut. Ihre berühmte, im Krieg ausgelagerte, Bibliothek kehrte zurück und aus der Kirche wurde die Johannes a Lasco Bibliothek. Auf unserem weiteren Rundgang erfuhren wir, dass es heutzutage in Emden eine Vielzahl unterschiedlicher Glaubensrichtungen mit ihren Gebetsstätten gibt. So u. a. Lutheraner, Altreformierte, Katholiken, Baptisten, Mennoniten, Apostolisches Jesus Zentrum, Pfingstler, Zeugen Jehovas und seit 2009 Muslime. Wichtig für die Reformation war neben der Großen Kirche u. a. auch die nicht mehr existierende Klunderburg. Diese wurde 1552 von Tido zu Inn- und Kniphausen und seiner Gemahlin Eva von Renneberg – deren Grabmal in der Accumer Kirche liegt – errichtet. Anfang 1578 fanden in der Burg die ersten Sitzungen des Religionsgesprächs der Emder reformierten Gemeinde mit den flämischen Mennoniten statt. Unser Rundgang endete an der neuen Kirche der Ev.-ref. Gemeinde Emden. Der Hahn als Wetterfahne, der auch die „Kronenhaube“ ihres Turms krönt, ist in Ostfriesland auf den Kirchturmspitzen der reformierten Kirchen und der Schwan auf denen der lutherischen Kirchen zu sehen. Nach diesen vielen Informationen und Eindrücken gab es ein gemeinsames Mittagessen und danach freie Zeit für eigene Unternehmungen. Niemand hatte sich verlaufen, so dass wir uns um 17:00 Uhr wieder auf den Heimweg machen konnten. Wie auch auf der Hin-, so auch auf der Rückfahrt haben wir den Sonntag mit Liedern und einem Psalm eingeläutet und sind wohlbehalten mit Dank an den Fahrer und die Organisatoren Pfarrer Kubatta aus Varel und Pfarrer Felten aus Accum um 18:00 Uhr in Accum angekommen.